Der Lexikograph Joseph Kürschner gab 1890 erstmalig das Buch "Der neue Reichstag" zur damaligen achten Wahlperiode des Parlaments heraus.
Rot-weiß markant gestreift war die erste Ausgabe des Buches, die Farbgebung ist bis heute erhalten geblieben. Was sich geändert hat ist das Format: Während der Kürschner heute normales
Taschenbuch-Format hat, war die Erstausgabe nur 4,7 Zentimeter breit und 7,4 Zentimeter hoch.
Hier die Geschichte von Kürschners Abgeordnetenbuch im groben Überblick:

1890
Der Lexikograph Joseph Kürschner veröffentlicht das erste Verzeichnis, das die Abgeordneten des Reichstages mit Bild und Biografie vorstellt. Der erste rot-weiße "Kürschner" war ein Büchlein für
die Hosentasche, das sich zum Verkaufsschlager entwickelte.
1933
Bis 1933 erscheint zu jeder Wahlperiode eine Ausgabe des rot-weißen Reichstagsbüchleins, im Anschluss wird das weitere Erscheinen untersagt.
1949
Die Neue Darmstädter Verlagsanstalt wird gegründet. Basis für die Verlagsgründung waren die Rechte an Kürschners Reichstagshandbuch, die Arbeiten für einen "Kürschner" über den Deutschen
Bundestag beginnen.
1954
Kürschners Volkshandbuch erscheint für die 2. Wahlperiode des Deutschen Bundestages. Das Buch kostet im Buchhandel 2,85 Mark und erscheint seither regelmäßig.
2015
Der "Kürschner" erscheint heute halbjährlich, jeweils im Januar und im Juli. Für die aktuelle 18. Wahlperiode sind bereits vier Ausgaben erschienen.
Heute sind im "Kürschner" neben Foto und Biografie auch Mail-Adresse und Fremdsprachen-Kenntnisse der Bundestagsabgeordneten aufgeführt. In der Erstausgabe von Joseph Kürschner weigerten sich dagegen Abgeordnete zum Teil noch, Porträts oder biografische Angaben veröffentlichen zu lassen, wie die folgenden Beispiele zeigen: